lust judgement
2016/09/12
Pentateuch
Pentateuch zu Ende gelesen. Was für ein ordinäres, modernistisches Machwerk. Oskar Goldberg liegt völlig falsch: Nicht der Epigon Salomo verunstaltete JHWH, sondern der Pentateuch selbst. Der liebe Gott der Allerweltsreligion zerstört den Pentateuch von Anfang an. Es sind kaum noch Spuren des Alten erhalten. Aus Feuer und Donner wird Milch und Honig. Aus der willkürlichen Gewalt wird vernünftiges Recht. Aus dem zornigen Zerstörer wird ein planender Schöpfer. Aus dem Chaos wird Ordnung. Aus dem Vulkan wird eine Person. Die hebräischen Räuber und Bauerntölpel haben aus der legendären Naturgewalt eine Nullachtfünfzehn-Gottheit gemacht um sich dem semitischen Mainstream anzupassen. Und irgendwann wird aus dem Berg ein Gärtner (König Sargon von Akkad, der erste Reichskönig der Weltgeschichte!) und Töpfer (siehe Enki, der Menschentöpfer), also ein Handwerker, doch nun gar ein namenloser, da er schon keinen Eigennamen mehr nötig hat. Aus dem mächtigen, unverrückbaren Vulkan wird also zuerst eine physische Person, dann wird aus der physischen Person ein sonderbares, abstraktes Wesen, das alles und nichts ist.
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